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«Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist eine gute Vorbereitung zentral»

Elisabeth Biewald

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Interview

«Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist eine gute Vorbereitung zentral»

Am 31. Mai 2023 ist «Welttag ohne Tabak 2023». Für Rauchende eine gute Gelegenheit, ihren persönlichen Rauchstopp ins Auge zu fassen. Doch, wie packt man so etwas Einschneidendes am besten an? Denn das Ganze will gut vorbereitet, durchgeführt und aufrechterhalten werden. Eine erfolgversprechende Möglichkeit ist eine Rauchstoppberatung. Was das genau ist, erzählt die Rauchstoppberaterin Elisabeth Biewald.

Elisabeth ist seit März 2023 Rauchstoppberaterin bei Lunge Zürich. Doch, wie wird man eigentlich Rauchstoppberaterin? Elisabeth ist schon lange fasziniert vom Thema Gesundheitsförderung und bildete sich entsprechend weiter. Nach einer Ausbildung zur Nikotinberaterin wurde schliesslich aus einer Pflegefachfrau eine Rauchstoppberaterin. «Es ist eine sehr spannende Aufgabe, weil medizinische, gesundheitspsychologische und oft sehr menschliche Aspekte zusammenkommen. Und jeder Kontakt kann wieder ganz anders sein», meint sie begeistert.

Vom Rauchen …

Warum raucht heute etwa ein Viertel der Schweizer Bevölkerung? Elisabeth spricht zuerst das Nikotin an. Es wirke stimulierend, anregend und modulierend, erklärt sie. Das hilft, das alltägliche Auf und Ab besser zu bewältigen. In stressigen Situationen kann eine Zigarette Halt geben. Oder man kann sich aus unangenehmen Situationen zurückziehen, indem man «erst einmal eine rauchen geht». Nikotin kann aber auch positive Emotionen verstärken. «Ein Sonnenuntergang mit einer Zigarette ist einfach schöner,» berichtete beispielsweise eine Klientin. Und da sind die Rauch-Rituale, die man nicht missen möchte, wie das gemeinsame Rauchen in der Arbeitspause. Mit der Zeit wird Rauchen ganz einfach zur Gewohnheit.

Vor allem junge Menschen beginnen mit Rauchen. «Jugendliche sind neugierig und wollen Neues ausprobieren», erklärt Elisabeth. Vor allem auch neue Produkte wie Snus (Oraltabak), Heat-not-Burn- oder E-Zigaretten sind spannend und werden geschickt beworben. Auch die Peergroup, also die (rauchenden) Kolleginnen und Kollegen, spielen eine zentrale Rolle.

Was früher die Zigarette war, ist heute immer mehr die E-Zigarette. Wer sie raucht, ist nicht mehr dem zu Beginn oft als abstossend empfundenen beissenden und brennenden Beigeschmack der herkömmlichen Zigarette ausgesetzt. «Das fühlt sich harmlos und angenehm an, wie bei einem alkoholhaltigen Softdrink», erklärt Elisabeth. Und das kann fatal sein, weil man mit dem Rauchritual auf angenehme Weise vertraut wird. Die rasche Suchtwirkung wird unterschätzt und der Weg zur «normalen» Tabakzigarette ist oft sehr kurz.

… zur Rauchstoppberatung

Wer bei Elisabeth in die Rauchstoppberatung kommt, hat oft bereits ein- oder mehrmals erfolglos versucht aufzuhören. Als Gründe für den Rauchstopp werden vor allem gesundheitliche Bedenken angegeben, wie Angst vor (Lungen-)Krebs, aber auch Leistungsminderung oder die Aussicht, Geld sparen zu können. Elisabeth freut sich besonders, wenn sich gesunde Personen für eine Rauchstoppberatung bei ihr melden, die präventiv handeln wollen.

«Wenn Klient*innen zu mir kommen, haben einige schon einen genauen Plan im Kopf. Andere haben keine Ahnung, wie sie den Rauchstopp angehen könnten,» erzählt Elisabeth. Das macht ihre Arbeit spannend. Denn jede Person verlangt ein individuelles Vorgehen, das gemeinsam festgelegt wird. Doch zuerst geht es darum, sich gegenseitig kennen zu lernen. Man soll ja ein Team werden, das eine anspruchsvolle Aufgabe zusammen angeht.

«Ich lasse die Klient*innen gerne erst einmal von sich erzählen», sagt sie. Später möchte sie die individuelle Rauchergeschichte kennen lernen und überprüft die Suchtstärke. Sie fragt nach den Motiven für den Rauchstopp und sucht nach möglichen Hindernissen auf dem Weg. Aber auch nach Ressourcen, die genutzt werden können, wie ein gutes Umfeld. Diese Gespräche sind wichtig. Denn Elisabeth ist überzeugt: «Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist eine gute Vorbereitung zentral. Auch muss man bereit sein, sich mit persönlichen Mustern und lieb gewonnenen Gewohnheiten auseinanderzusetzen». Dies alles mündet schliesslich in ein gemeinsam erarbeitetes Behandlungskonzept, je nachdem auch mit medikamentöser Unterstützung. Daneben sind natürlich auch medizinische Fragen und Antworten Teil der Gespräche.

«Bei meiner Arbeit geht es mir auch darum, die Selbstwirksamkeit der Menschen zu fördern», erzählt Elisabeth. «Ein Ziel der Gespräche sollte auch sein, dass rauchende Personen sich überhaupt zutrauen rauchfrei zu werden». Und sie machen die Erfahrung, dass erst viele kleine Schritte ans Ziel führen. So erzählt Elisabeth: «Eine Klientin hat sich von ihrem Raucherplatz auf dem Balkon gelöst, in dem sie bewusst den Stuhl anders platziert und statt des Aschenbechers eine Pflanze und einen Rätselblock aufgestellt hat». Dieser kleine Aufwand mit grosser Wirkung dient einer Vermeidung von Triggern.

Es ist nicht leicht – aber es lohnt sich

Leicht ist der Ausstieg nicht. Nicht nur weil Nikotin stark süchtig macht. Man muss ja auch liebgewonnene Gewohnheiten ersetzen. «Die Leute sehen vor allem die Hürden und weniger die Vorteile des Nichtrauchens», hält Elisabeth fest. Hier setzt sie bei ihren Gesprächen an. Auch Ängste werden besprochen, beispielsweise vor dem Nikotinentzug. Wenn sie erklärt, dass die Entzugssymptome schrittweise nachlassen und nach zwei bis vier Wochen weitgehend überstanden sind, relativiert sich vieles. Das ist überschau- und bewältigbar.

Um die Vorteile eines Rauchstopps erlebbar zu machen, setzt Elisabeth ein Kohlenmonoxid-Messgerät ein. Bei der Tabakverbrennung wird dieses giftige Gas eingeatmet und gelangt ins Blut. Dort sinkt dadurch der Sauerstoffgehalt. Bereits zwölf Stunden nach einem Rauchstopp verbessert sich dieser Wert wieder deutlich. Ein messbarer und rascher Erfolg.

Noch besser: Nie anfangen!

Nur etwa die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer hat nie geraucht. Da gibt es also noch Spielraum für eine erfolgreiche(re) Prävention. Die Politik ist hier stark gefordert, beispielsweise bei der Frage eines Werbeverbotes für sämtliche Tabak- und Nikotinprodukte.

Elisabeth plädiert dafür, dass vor allem Jugendliche an Schulen konkret angesprochen und abgeholt werden. Und zwar von Profis, die auch wissen, was bei den Jugendlichen beim Rauchen gerade in ist. Auch Vorbilder sind wichtig, in der Peergroup oder zuhause. Kurz: Es soll schon für Jugendliche ok sein, nicht zu rauchen! Der Gesundheit zuliebe und damit sie später keine Rauchstoppberatung brauchen.

Hinweis: Die Zahlen zum Thema Rauchen stammen aus der Gesundheitsbefragung 2017 des BFS.

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