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Ein Rückblick auf die Gesundheitsmesse Schaffhausen

Vom 1. bis 2. April 2023 durften wir an der Gesundheitsmesse in Schaffhausen unseren Verein präsentieren und Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Prävention und Früherkennung von Lungenkrebs leisten.

Um unseren Verein zu vertreten, hatten wir einen Stand von etwa vier Quadratmeter mit Rollups für Informationen, einen Messecounter sowie einen Prospekteständer, um unsere Prospekte auszustellen. Um den Standbesucher*innen in Erinnerung zu bleiben, verteilten wir am Stand diverse Give-Aways wie Kugelschreiber oder Süssigkeiten mit unserem Logo.

Natürlich waren wir nicht zur Unterhaltung vor Ort, sondern für die Information und Prävention von Lungenkrebs. Für diesen Zweck hatten wir einen Bildschirm mit einem Video von Roche mit Kommentaren von Dr. Vetter, welches Informationen über die beiden Themen von Prävention und Früherkennung beinhaltete.

Auf dem Prospekteständer lagen auf:

  • Flyer des USZ zu deren kostenlosen CT’s
  • Vereinflyer Leben mit Lungenkrebs
  • Eventflyer Leben mit Lungenkrebs
  • Flyer der Stiftung für Lungendiagnostik
  • Leben mit Krebs Magazine
  • Flyer zum Film Evia
  • Broschüren Fokus Mensch
  • Informationen zum Thema Rauchen / Rauchstopp der Lunge Zürich

Zudem waren auf einem unserer Rollups Informationen zum Thema Rauchstopp, was das wichtigste Mittel zur Prävention von Lungenkrebs ist, zu lesen. Ein anderes Rollup stellte Informationen zum Thema Früherkennung vor.

Um auf diese beiden Themen hinzuweisen, arbeiteten wir mit der Lunge Zürich zusammen, um das Thema Rauchstopp vorzustellen und mit der Stiftung für Lungendiagnostik für das Thema Früherkennung. 

Was wäre ein Messeauftritt ohne einen Wettbewerb? Wir verlosten drei CT`s der Stiftung für Lungendiagnostik, um das Thema der Früherkennung näherzubringen. Die Gewinner*innen des Wettbewerbs haben die Gewinne bereits erhalten und wir gratulieren ihnen herzlichst!

Am Samstagnachmittag gab es noch zwei sehr berührende Vorträge von Cinzia und Beat über ihr Leben und die Veränderungen, welche die Diagnose von Lungenkrebs in ihrem persönlichen Leben mit sich brachten.

Beats Diagnose war ein Zufallsfund, welcher bei einem Nieren CT auftauchte. Es wurde eine Raumforderung in der Lunge gefunden. Trotz Nichtrauchen und viel Sport sowie keinen spürbaren Beschwerden hat er Lungenkrebs. Anfangs war da komplette Ablehnung, welche dann in Wut, Frust, Angst und Tränen überschwappte. 

Nur wenige Zeit nach seiner Diagnose hat Beat dann Informationen, Termine und Untersuche erhalten und ihm wurde aufgezeigt, wie man gegen den Krebs vorgehen wird. Dies führte auch zu einer Rückkehr ins positive Denken, da der Krebs im Anfangsstadium entdeckt wurde und somit grundsätzlich eine gute Chance der Heilung mit sich brachte. Zudem brachte Beat durch seine sportliche und gesunde Vergangenheit gute körperliche Voraussetzungen für den Prozess mit. Die Aussichten waren gut!

Vor der Operation zur Entfernung eines Lungenlappens fühlte sich Beat in kompetenter Obhut, jedoch verständlicherweise auch ängstlich und aufgeregt. 

Nach dieser Operation hatte Beat kaum Schmerzen, fühlte sich jedoch als hätte ihn jemand gerädert. Nach einer unruhigen Nacht auf der Intensivabteilung ging es jedoch schnell wieder aufwärts! Trotz dieser Entfernung eines Lungenlappens hat Beat heute keine Schmerzen und keine Einschränkungen. Der Lungenkrebs hinterliess jedoch ein unwohles Gefühl des Vertrauensverlustes in den eigenen Körper. Bei Husten klingeln beispielsweise sofort die Alarmglocken. 

Psychisch hat sich auch viel verändert für Beat: Seine Prioritäten im Leben haben sich komplett verschoben, er sei gelassener geworden und geniesst das Leben viel intensiver. Ausserdem lebt er viel bewusster als vorher und ist feinfühliger und sensibler geworden. Doch nicht nur in seinem Leben, sondern auch in seinem Umfeld hat es viele Veränderungen gegeben. 

Alle sechs Monate geht Beat nun in Untersuchung, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Wir wünschen ihm alles Gute und freuen uns, ihn bei uns zu haben!

Cinzia erzählte, wie Beat, auch ihre Geschichte. Sie ist die Mutter von zwei Kindern und erhielt im März 2017 die Diagnose von Lungenkrebs im Stadium vier. Diese Diagnose riss ihr den Boden unter den Füssen weg, der Krebs hatte bereits Metastasen im Gehirn, den Lymphknoten und den Nebennieren gebildet.

Diese Offenbarung war ein Schock für sie und ihre Familie, es fühlte sich an wie ein Todesurteil. Der Gedanke, sich von seinen Liebsten, vor allem ihren Kindern, verabschieden zu müssen, brachte überwältigende Gefühle der Angst, Trauer und Wut mit sich.

Ihr Lungenarzt machte ihr Mut und erzählte ihr von einer Patientin mit einer ähnlichen Diagnose, die es geschafft hatte. Dies gab ihr Hoffnung und so begann sie, ihre negativen Gedanken in Positive zu verwandeln.

Es begann die Bestrahlung am Gehirn, gefolgt von einer Immuntherapie in Form von Infusionen alle drei Wochen. Glücklicherweise hatte Cinzia keine grossen Nebenwirkungen durch diese Therapie und konnte weiter als Kosmetikerin in ihrem eigenen Studio arbeiten, was für sie eine wichtige Ablenkung und somit eine Therapie selbst war. Zusätzlich zur Immuntherapie nahm Cinzia auch komplementäre Heilmethoden wie Homöopathie und Klangschalen-Therapie in Anspruch. Sie begab sich sogar auf eine Reise in den Dschungel von Peru, wo sie die Ayahuasca-Therapie in Anspruch nahm. 

Als sie wieder in der Zivilisation angekommen war, folgte eine PET/CT-Untersuchung, welche den erfreulichen Befund stellte, dass der Tumor operiert werden konnte. Es waren keine Metastasen mehr vorhanden. Nach der Einholung einer Zweitmeinung entschied sich Cinzia, die Operation durchzuführen. Seit dem 29. März 2018 ist Cinzia krebsfrei!

Reflektierend sagt Cinzia, dass dieses Jahr ihres Lebens sehr aussergewöhnlich war. Es gab mehrere Rückfälle, an denen alles aussichtslos aussah, jedoch konnte sie immer wieder die Energie finden, nicht aufzugeben und fand wieder Kraft.

Sie schätzt das Leben enorm und lebt bewusster und versucht jeden Moment zu geniessen. Sport, eine gesunde Ernährung und viel Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen ist Alltag. Sie geniesst das Leben in vollen Zügen und macht aus allen Situationen das Beste, sehr inspirierend!

Natürlich gab es auch Veränderungen im Vergleich zum Leben vor dem Krebs. Die Energie, welche Cinzia früher hatte, ist durch das Entfernen eines Drittels ihres Lungenflügels nicht mehr die gleiche. Joggen und Wandern fallen ihr schwerer als zuvor. Jedoch lässt sie sich davon nicht unterkriegen und würde sogar behaupten, stärker geworden zu sein! 

Alle sechs Wochen geht sie noch zur Immuntherapie, da sie diese gut verträgt, einzig ist sie dadurch ein wenig müde und leichte Konzentrationsstörungen.

Zudem muss sie alle sechs Monate zur PET/CT-Kontrolle, was die alte Angst wieder aufsteigen lässt. Bei der guten Nachricht der Ärztin wird jedoch immer mit den Liebsten auf das Leben angestossen.

Cinzia betont in ihrem Vortrag, dass der Prozess der Heilung nicht einem einzelnen Faktor zugeschrieben werden kann. Vielmehr würde sie ihre Heilung in den folgenden Worten beschreiben: “Ich war zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, mit den richtigen Leuten und der richtigen Einstellung!”.

Cinzias Message für Krebspatienten ist: Verliert niemals die Hoffnung, auch wenn es schwer ist!

Wir danken Beat und Cinzia herzlichst für diese Augen öffnenden Vorträge, ihr seid eine wahre Bereicherung für unseren Verein.

Auch möchten wir uns ganz herzlich bei unserem Team von sechs Personen bedanken, welche über diese zwei Tagen unseren Stand bewirtschafteten und uns tatkräftig unterstützten! Über diese zwei Tage betreuten sie die Messebesucher*innen, führten Gespräche mit ihnen, führten den Wettbewerb und hielten den Stand über diese Zeit sauber und aufgeräumt und füllten das Material auf. Wirklich großartige Arbeit!

Zudem möchten wir uns bei Albert Jörimann für das Aufnehmen der tollen Fotos des Events bedanken!

Wir hoffen, dass wir durch diesen Messeauftritt Menschen bleibend erreichen und so einen Teil zur Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung zum Thema Lungenkrebs beitragen konnten.

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